Bern, Untere Altstadt

Begegnungszonen Geschäftsquartier Altstadt

Photo: Office d'urbanisme de Berne
Konzeptdarstellung in
Informationen

Mit der 2005 erfolgten Gesamterneuerung von Kramgasse und Gerechtigkeitsgasse hat die Stadt Bern die Gunst der Stunde genutzt und diese Gassen umgestaltet sowie ein neues Verkehrsregime eingeführt, so dass die Untere Altstadt zum Flanieren und zur Begegnung einlädt.

Die Strassenkörper inklusive Pflästerung in der Unteren Altstadt waren Anfangs der 2000er-Jahre in einem schlechten Zustand und auch die Gas- und Wasserleitungen waren am Ende ihrer technischen Lebensdauer angelangt. Nach Abschluss der Bau- und Sanierungsarbeiten 2005 wurde die Gelegenheit ergriffen und ein Begegnungszonenregime eingeführt. Dank der Erweiterung des Casinoparkings und des Rathausparkings gibt es im Perimeter fast keine öffentlichen Parkplätze mehr, die den Parkiersuchverkehr begünstigen. Der Stadtbach ist wieder sichtbar.

«Grandezza» in der Altstadt

Der Wirt, die Leistpräsidentin, die Gemeinderätin – alle freuen sich an der Begegnungszone Untere Altstadt. Mehr Wohnqualität, attraktive Gassen, Geschäftsleute, die sogar mit dem Parkregime zufrieden sind: Die Bilanz der Begegnungszone Untere Altstadt fällt positiv aus. Zwar gilt das Regime bereits seit Oktober 2005 – doch richtig zum Tragen kommt es erst jetzt, mit dem Eintreffen des Sommers: Immer mehr Restaurants stellen Tische und Sonnenschirme auf die Strasse hinaus, es macht sich eine sommerlich-südliche Stimmung breit.

«Wir hören kaum etwas Negatives», sagt Ursula Bischof Scherer, Präsidentin des Kramgassleistes: «Die Wohnqualität hat sich massiv verbessert.» Weil die Autos nur noch 20 fahren dürfen, sei es ruhiger geworden. Dank der Aufhebung von Parkfeldern wirke die Gasse grösser, «die Häuser kommen besser zur Geltung, es gibt eine gewisse Grandezza. Für die Geschäfte sei es heute besser als vorher: Weil nicht permanent parkiert, für die Anlieferung oder das Abholen von Gütern aber das Auto abgestellt werden darf, «kann man den Kunden sagen, dass sie immer einen freien Platz finden», sagt Bischof, deren Mann das Geschäft Pendulier Scherer betreibt. Bloss müsse man das den Leuten sagen, denn «viele wissen das nicht». Von einzelnen Geschäften habe sie gehört, dass es anfangs Probleme mit der Anlieferung gegeben habe, diese Probleme versuche man zu lösen. Dabei sei der Kontakt zur Stadtverwaltung eng und die Zusammenarbeit konstruktiv. (Der Bund: 10.06.06)

Bauphase / Planung
2001 / 2002: drei Altstadtforen mit rund 50 Beteiligten zu Idee und Vorprojekt „Flanierzone Untere Altstadt“
Februar 2003: Parlament beschliesst Ausführungskredit für die Begegnungszone (CHF 790 000.00.-)
2003 / 2004: Projektierung und TU-Submission Gesamterneuerung Kramgasse-Gerechtigkeitsgasse
Februar 2004: Volksbeschluss zu Gesamterneuerung der Kramgasse-Gerechtigkeitsgasse
ab Herbst 2004: archäologische Grabungen, anschliessend Bauarbeiten mit 3-monatiger Totalsperre
22. Okt. 2005: Eröffnungsfest mit Brunnenenthüllungen, Gassentheater und Einweihung Kunst
ca. Ende 2006: Eröffnung Erweiterung Rathausparking (+118 PP)

Beschreibung vorher – nachher
vorher:
– Gassenseiten durch Autos zuparkiert
– Fussverkehr in die Lauben und auf Minitrottoirs verdrängt
– wenig Platz für Aussenbewirtung
– Missachtung Einfahrtsverbot Hotelgasse 11-19 Uhr
– Stadtbach nicht sichtbar
– Touristen behindern vor Zytglogge den öV
neu sind:
– Gassenpflästerung
– offener Stadtbach inkl. Kunstintervention
– Parkregime und parkplatzfreie Gassen
– Kaphaltestelle Nydegg und Lage der Haltestelle Zytglogge
– pneumatische Poller in der Hotelgasse

Unfälle

vorher: 65 Unfälle während 5 J. (1998-2002)

 

Ausdehnung
Ausdehnung: Quartier
Weitere Eigenschaften
Einbahn, Einbahn mit Velogegenverkehr, Fahrfreier Bereich, Fahrverbot Lastwagen, ÖV, Parkplätze bewirtschaftet

Standort
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