Begegnungszonen in Bern: eine breit angelegte Strategie

Begegnungszonen sind in der Stadt Bern seit mehreren Jahren Teil einer umfassenden Strategie. Die Planung von Begegnungszonen basiert insbesondere auf dem Stadtentwicklungskonzept (STEK 2016), das unter anderem zum Ziel hat, dass die Bevölkerung bis 2030 85% ihrer Wege zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegt. Die Förderung von Begegnungszonen stützt sich auch auf das Arbeitsinstrument «Bern baut, Planen und Projektieren im öffentlichen Raum», zu deren Grundsätzen die flächendeckende Einführung von Temporeduktionen gehört: In den Quartierstrassen und im UNESCO-Perimeter sind Begegnungszonen vorgesehen, auf dem Basisnetz Tempo-30-Zonen.

Mit rund 150 kleinen Begegnungszonen verfügt Bern in vielen Quartieren über ein wachsendes Netz von Quartierstrassen, in denen die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität verbessert werden konnten. Seit 2015 ist die Stadt einen Schritt weiter gegangen und hat insbesondere in den folgenden Quartieren grossflächige Begegnungszonen über mehrere Strassenzüge eingerichtet: Beaumont, BurgfeldBreitfeld, Eisenbahnerquartier, Hochfeld, Marzilli, MuesmattObstbergWylerquartier und Gryphenhübeli (in Planung).

Fotos: Muesmatt Quartier, Bern © Fussverkehr Schweiz

Bei der Planung von Begegnungszonen werden im Vorfeld auch Markierungsversuche und temporäre Umgestaltungen durchgeführt, wobei die Quartierbenutzer:innen in den Planungsprozess einbezogen werden. Dies ist beispielsweise im Muesmattquartier (Nähe Länggassstrasse) der Fall, wo eine grossflächige Begegnungszone geplant wurde. Zuerst wurde eine Testphase mit stadträumlichen Gestaltungselementen durchgeführt, um die geeignetsten Aufwertungsmassnahmen zu identifizieren.

Als Sonderfall einer Begegnungszone ist die Mittelstrasse zu erwähnen. Diese Begegnungszone liegt an einer Einkaufsstrasse und ist stark befahren (ohne ÖV) und wird im Sommer jeweils Donnerstag-, Freitag- und Samstagabend temporär für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Die Einrichtung ist sehr einfach – zwei Absperrgitter auf jeder Strassenseite, mobiles Mobiliar und Blumentöpfe – und wird sehr gut angenommen.

Fotos: Mittelstrasse, Bern © Fussverkehr Schweiz

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